literature

Schwarzer Sommernachtshund

Deviation Actions

bdonner's avatar
By
Published:
248 Views

Literature Text

Von Träumen erwachen, in ihnen gestorben
Aus der Decke kriechen, weil selbst fast schon tot
Dreimal mit Angst, verschlossen im nächtlichen Taumel
hatte den Fuß in der Tür, musste die Hand nachziehen
erwacht mit Lücken ohne Zeit, ohne Gefühl
gehe Schritte mit Bedacht, weil wie neu geboren
noch am Träumen, nie wieder Schlafen gehen
flüchten vor Realität, Endlosschleifen
Angst ist überall, ich habe Angst
hier wie auch dort
wohin es geht mit allem weiß ich nicht
Angst dominiert
Ich merke, die Hölle steht vor der Tür
und klingelt ignorant sturm
bekleidet mit roten und schwarzen Kleidern
ohne Gesicht, ohne Ausdruck
Ich kenne sie, jedoch weiß ich weder
um Namen noch um Vorhaben,
hoffe auf Rückweg, möglichst lang
durch den Hausflur,
bitte komm nie wieder, du bist schon
lange nicht mehr erwünscht ...
A dream I had.
© 2012 - 2024 bdonner
Comments11
Join the community to add your comment. Already a deviant? Log In
Yordaniella's avatar
Ich hatte eigentlich vor, schon früher zu kommentieren, komme aber leider erst jetzt dazu. ^^
Vorweg - mir gefällt deine Art zu schreiben, deine Texte wirken absolut ungekünstelt und gleichzeitig sehr künstlerisch :) Man hat das Gefühl, dass du den Leser durch das, was du schreibst, ziemlich direkt in dein Innerstes blicken lässt.
Was mich speziell an diesem Gedicht fasziniert, ist, dass es ein Text ist, der eher gefühlt werden kann als (nur) verstanden, weil du es geschafft hast, die Art von Gefühl, die man in Träumen hat, durch das Gedicht in den Wachzustand zu überführen, dabei die ursprüngliche Intensität zu bewahren und dem Leser zu vermitteln (wie auch bei "Traumfuge"). Es hat einen tollen Fluss, "ich habe Angst" wirkt erfrischend unverblümt, und "hoffe auf Rückweg, möglichst lang, durch den Hausflur" ist glaub ich meine Lieblingszeile hier - das Sich-Wünschen, dass etwas so Vertrautes wie der Hausflur plötzlich länger ist als sonst, weil der einzige Fluchtweg, das Bild gefällt mir unheimlich gut :) Insgesamt ruft das Gedicht sehr verschwommene und surreale Bilder hervor, und wirkt auf mich auch ein bisschen kafkaesk, vor allem durch das Ende mit der anonymen Bedrohung, die an der Tür klingelt.
Also alles in allem, toller Text! Gefällt mir sehr gut! :clap: